Grundsteinlegung für ersten Bauabschnitt der Standort-Expansion
Bingen, 29. Oktober 2020. Die Weinkellerei Reh Kendermann, die in diesem Jahr einhundert Jahre alt wird, investiert eine zweistellige Millionensumme in ein großes Bauvorhaben am Firmensitz in Bingen. Am 28. Oktober 2020 legte das Familienunternehmen den Grundstein für den ersten Bauabschnitt von zwei. Bis Sommer 2021 entsteht eine Tankanlage mit einem Fassungsvermögen von bis zu 5,5 Millionen Liter Wein, die später auf 10 Millionen Liter erweitert werden soll. Im zweiten Bauabschnitt wird das Verwaltungsgebäude modernisiert. Hier ist die Fertigstellung bis Ende 2023 geplant.
„Den Grundstein für unsere Standort-Erweiterung im Jubiläumsjahr zu legen, ist für unser Familienunternehmen zukunftsweisend und von großer Bedeutung“, freut sich Gesellschafter und Geschäftsführer Carl Reh bei der Grundsteinlegung in Bingen. Reh Kendermann ist die größte Weinkellerei in Rheinhessen, die sich erfolgreich seit einhundert Jahren im Familienbesitz befindet.
Seit Herbst 2020 entsteht auf dem rund 26.000 Quadratmetern großen Grundstück der erste Abschnitt eines umfangreichen Bauprojekts zur Erweiterung der Kellerei am Firmensitz. Dadurch ergibt sich ein zusammenhängender Gebäudekomplex, in dem die Produktionsschritte eng verzahnt werden. Die Leistungsfähigkeit von Reh Kendermann am Standort Bingen wächst dadurch erheblich: „Wir profitieren von optimierten Arbeitsbedingungen und intelligent gesteuerten Prozessen und unsere Kunden von Weinen höchster Qualität“, betont Geschäftsführer Alexander Rittlinger.
Im ersten Bauabschnitt werden Gär- und Lagertanks für rund 5,5 Millionen Liter Wein gebaut. Das Brutto-Tankvolumen verteilt sich auf 59 Edelstahltanks mit unterschiedlichen Funktionen und Fassungsvermögen von jeweils 30.000 bis 250.000 Liter.
Im nächsten Schritt stehen Umbau und Modernisierung des Verwaltungsgebäudes an.
Positive Effekte für Unternehmen und Umwelt
Neben modernen Produktionsverfahren bieten die neuen Anlagen weitere Vorteile: Die Expansion erlaubt es dem Unternehmen, Volumen von anderen Standorten zu transferieren und sich bei der Weinproduktion und Lagerung auf Bingen und Gau-Bickelheim zu konzentrieren. Die bislang erforderlichen LKW-Umfuhren entfallen damit zukünftig, was die CO2-Bilanz der Firma verbessert und die Arbeitsabläufe zentralisiert. Die Aufnahme von Most und Wein aus und in der Pfalz ist am Standort in Rheinhessen gewährleistet.
Aufwendige Vorarbeiten
Die Kellerei hatte 2019 das Gelände in unmittelbarer Nachbarschaft des Firmensitzes in Bingen-Ost am Ockenheimer Graben erworben. Bevor mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte, hatte Reh Kendermann über mehrere Monate hinweg aufwendig eine Teilpopulation von etwa vierzig Zauneidechsen, einer vom Aussterben bedrohten Tierart, an den Binger Rochusberg versetzen lassen. Um das bisherige Firmengelände mit dem neuen Areal zu verbinden, wird der die Flächen trennende Ockenheimer Graben verlegt und gleichzeitig renaturiert. Er führt künftig um das Gelände herum.
Auch die Straßenführung wird verändert. So können Transporter in Zukunft – sei es zum Be- oder Entladen – eine neue Einfahrt auf der Nordseite des Geländes nutzen und auf der Südseite verlassen. Störungen in der internen Logistik werden so minimiert. Zum Herbstbeginn 2021 will Reh Kendermann das neue Tanklager in Betrieb nehmen.
Umbau Verwaltungsgebäude folgt
Im nächsten Schritt stehen Umbau und Modernisierung des bereits bestehenden Verwaltungsgebäudes aus den 1970er-Jahren an. Hier entsteht eine innovative Arbeitswelt, die flexibles, agiles und kreatives Miteinanderarbeiten ermöglicht. „Wir haben in den vergangenen Jahren das Unternehmen enorm weiterentwickelt und uns stark verändert“, erläutert Alexander Rittlinger.
Die Fertigstellung des gesamten Bauvorhabens ist für Ende des Jahres 2023 geplant. Insgesamt investiert das Familienunternehmen knapp zehn Millionen Euro. Zunächst entstehen fünf neue Arbeitsplätze, weitere sind geplant. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit diesen Baumaßnahmen zukünftig effizienter, ressourcenschonender und serviceorientierter arbeiten können. Somit sind wir für die nächsten Jahre sehr gut aufgestellt“, betont Alexander Rittlinger.
Bildquelle: Reh Kendermann | Gruppenbild v.l.n.r.: Stefan Badtke (Architekt), Alexander Rittlinger (Geschäftsführer Reh Kendermann), Andrea und Carl Reh (Gesellschafter und Geschäftsführer Reh Kendermann)